Erased Music: Julius Eastman

Konzert

29.08.-31.08.2024

Turbinenhalle an der Jahrhunderthalle Bochum

Eine Konzertreihe gegen das Vergessen

Julius Eastman ist der erste Künstler der neuen Erased Music Reihe, die sich über die nächsten drei Jahre erstreckt. Damit macht er den Anfang einer Serie von zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Musiker:innen, die hier wieder in den Fokus gerückt werden sollen. Eastman war ein US-amerikanischer Komponist, Pianist und Sänger. Er schrieb Minimal Music viel aggressiver und eindringlicher als seine berühmten Kollegen Philip Glass und Steve Reich. Der homosexuelle Afroamerikaner starb 1990 und hinterließ Werke wie die N****r Series. Diese aus den Stücken Evil N****r, Crazy N****r und Gay Guerrilla bestehende Reihe sowie Eastmans Buddha präsentiert jetzt das auf Eastman spezialisierte und Grammy-nominierte Wild Up Ensemble aus Los Angeles.

Konzertprogramme

Buddha
Das erste der Konzerte der Erased Music-Reihe macht Julius Eastmans Buddha. Diese einmalige Komposition ist nicht auf eine konkrete Besetzung, Anzahl der Musiker:innen oder Länge beschränkt. Die einseitige Partitur lässt stattdessen viel Freiraum. Es ist eher eine Anleitung, ein vorgegebener Rahmen, in dem sich Wild Up frei bewegen kann. Durch die Wiederholung der wenigen Noten erhält das Konzert einen beinahe meditativen Charakter, der jedoch jederzeit wieder aufgebrochen werden kann. Die Freiheit der Musiker:innen bedeutet, dass jedes Konzert zu einem einmaligen, unwiederholbaren Erlebnis wird.
Evil N****r/ Gay Guerrilla/ Crazy N****r
Nach dem mediativen Erlebnis von Eastmans Buddha folgen seine politischsten Werke: Evil N****r, Gay Guerrilla und Crazy N****r. Drei Titel, die provozieren sollten und sollen, die das Wegschauen verhindern und auf die Alltäglichkeit von Rassismus aufmerksam machen.
Gepackt mit der für Eastman üblichen Dichte, Rhythmus und Drama wagt sich Wild Up daran, den Meister der minimal music noch einmal ganz groß zu zeigen.