










Brave New Voices
Internationale Stimmen aus Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft.
Was sind die Grundsätze geteilter Wahrheiten in einer Welt des Wandels? Und wie kommen wir darüber ins Gespräch? Brave New Voices öffnet den Raum für prominente Speaker:innen aus Kunst, Wissenschaft und Politik. Postwachstum und Einsamkeit, Algorithmen und Dürren, Krieg und Dichtung – im poetischen Refugium der Bochumer Jahrhunderthalle trifft die vielfach ausgezeichnete Dramatikerin Sivan Ben Yishai auf aktuelle Stimmen aus gesellschaftspolitischen Diskursen. Literarische Interventionen kreieren spannende Diskursräume für einen interdisziplinären Austausch zu den brennenden Themen unserer Zeit. Theorie trifft auf künstlerische Praxis. Wie wird die Zukunft als Sehnsuchtsort denkbar?
Brave New Voices ist Teil der Demokratiekampagne der RuhrBühnen.
Sivan Ben Yishai
Sivan Ben Yishai, 1978 in in Tel Aviv geboren, ist eine Dramatikerin und Theaterregisseurin. Sie lebt seit 2012 in Berlin. Aufführungen ihrer Stücke u. a. am Maxim Gorki Theater Berlin, Deutsches Theater Berlin, Münchner Kammerspiele sowie in Helsinki, Luxemburg, Seoul und New York City. 2019 war Sivan Ben Yishai Hausautorin am Nationaltheater Mannheim. 2022 wurde sie für Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin) mit dem Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnet und von Theater heute zur Dramatikerin des Jahres 2022 ausgewählt. 2022 und 2023 wurden ihre Stücke zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Ihre Stücke erscheinen sowohl auf Deutsch als auch im Original (Englisch) seit 2017 im Suhrkamp Theaterverlag. 2023 wurde ihr der Theaterpreis Berlin zuerkannt. Die Dramatikerin sei laut Jury „am Firmament des deutschsprachigen Theaters erschienen wie ein Komet“; dabei wurde der Preis erstmals an eine Künstlerin vergeben, die sich um das deutschsprachige Theater verdient gemacht hat, ohne auf Deutsch zu schreiben. 2024 hat sie den Mülheimer Dramatikpreis zum zweiten Mal gewonnen.
Dr. Janosch Schobin
24. August – Thema: Einsamkeit
PD Dr. Janosch Schobin, geb. 1981, ist Soziologe. Aktuell entwickelt er am Kompetenznetz Einsamkeit des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Frankfurt am Main das Einsamkeitsbarometer für das Ministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und koordiniert das BMBF-Projekt WeAreOne an der Universität Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Einsamkeitsforschung, der Soziologie der Freundschaft und der Techniksoziologie. Zuletzt hat er u. a. Forschungsarbeiten zur Auswirkung der Geschlechterungleichheit auf die Verbreitung von Einsamkeitsbelastungen, zum Zusammenhang von Einsamkeit und Vertrauen in die demokratische Institutionen und zur Stigmatisierung von Einsamkeit veröffentlicht.
Luisa Neubauer
31. August – Thema: Klimagerechtigkeit
Luisa Neubauer ist Klimaaktivistin, Autorin und Mitorganisatorin von Fridays for Future und gilt als eine der prominentesten Vertreter:innen der deutschen Klimabewegung. Im Jahr 2021 gewannen sie und andere das bahnbrechende Verfassungsgerichtsurteil „Neubauer vs. Deutschland“ gegen die deutsche Regierung im Kampf für politische Klimaschutzmaßnahmen. Seit fünf Jahren bringen Luisa und die Bewegung Hunderttausende von Menschen auf die Straße. Im Oktober 2023 wurde sie mit dem Predigtpreis geehrt, Ende 2023 sprach sie im Vatikan. Sie hat sich mit Präsident Macron, Angela Merkel und Barack Obama getroffen und vier Bestseller-Bücher zur Klimakrise veröffentlicht, im Januar 2025 ist ihr fünftes Buch Was wäre, wenn wir mutig sind erschienen.
Marie Kilg
7. September – Thema: Künstliche Intelligenz
Marie Kilg ist Journalistin, Produktmanagerin und Medienberaterin. Sie hat Bots für Medienunternehmen und Universitäten entwickelt, an der Erstellung der deutschen Persönlichkeit für Amazons Alexa mitgewirkt und die Turing Agency mitbegründet, eine „künstlerische Agentur für Mensch-Maschine-Unschärfen“, die KI-Diskussionen in der Gesellschaft fördert. Als Chief AI Officer der Deutschen Welle koordiniert Marie Innovationsprojekte für den internationalen Journalismus. Sie trainierte 2017 ihr erstes neuronales Netzwerk und brachte 2022 die erste nicht-menschlichen Zeitungskolumnist:in in eine Printzeitung. Ihre Freizeit verbringt sie mit Lesen, Livemusik und Kung Fu.
Ilija Trojanow
14. September – Thema: Wirtschaftliche Macht und politischer Einfluss
Hinweis: Programmänderung
Ece Temelkuran musste ihre Teilnahme an der Veranstaltung Brave New Voices am 14. September leider absagen, da die Veröffentlichung ihres neuen Buches kurzfristig vorgezogen wurde.
Wir freuen uns, dass wir stattdessen Ilija Trojanow als neuen Gast begrüßen dürfen. Mit seinem aktuellen Werk Das Buch der Macht reflektiert er über Macht, Herrschaft und ihre Gefahren und bringt dadurch neue Perspektiven in die Diskussion über wirtschaftliche Macht und politischen Einfluss ein.
Ilija Trojanow, geboren 1965 in Sofia, Bulgarien, wuchs in Deutschland und Nairobi auf. Von 1984 bis 1989 studierte er Rechtswissenschaften und Ethnologie in München. Dort gründete er den Kyrill & Method Verlag und den Marino Verlag. 1998 zog Trojanow nach Mumbai, 2003 nach Kapstadt, heute lebt er, wenn er nicht reist, in Wien. Seine Romane wie Der Weltensammler, Macht und Widerstand und Tausend und ein Morgen sowie seine Reisereportagen sind gefeierte Bestseller und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Mortier Awards 2025
Am 21. September werden im Rahmen der Reihe Brave New Voices die Mortier Awards 2025 zusammen mit dem Verein Mortier Awards an den Dirigenten Hartmut Haenchen (Lifetime Achievement Award) und die Regisseurin Frieda Lange (Mortier Next Generation Award) verliehen. Anschließend gibt es ein Podiumsgespräch mit den Preisträger:innen in der Reihe Brave New Voices zum Thema „Werk und künstlerische Freiheit heute“.
Besetzung
- Moderation
- Sivan Ben Yishai
Anreise und Anfahrt
Jahrhunderthalle Bochum
An der Jahrhunderthalle 1
44793 Bochum
Barrierefreiheit am Spielort
