Ruhrtriennale 2025 startet in letzte Festivalwoche

15.9.2025

Spektakulär ist das Programm in dieser letzten Festivalwoche der Ruhrtriennale 2025! Neben einem Konzertprogramm, mit dem Chorwerk Ruhr sein 25-jähriges Bestehen feiert, richten wir den Blick auf zwei weitere Uraufführungen und ein Heimspiel im Festivalzentrum Wunderland in Bochum. Hier zeigen wir euch die Highlights der letzten Woche.
 

Ein neues Naturverständnis in Klängen

Ein unmögliches Gedankenexperiment: In before and after nature versucht der international gefeierte Komponist David Lang, sich die Natur ohne den Menschen vorzustellen – und scheitert. Die Essenz: Wir können nicht über die Natur sprechen, ohne uns selbst in ihr zu verorten. Für das Werk ließ sich Lang von über 50 Schöpfungsmythen inspirieren, nur um anschließend seinen eigenen zu schaffen. Tal Rosner gestaltet eigens Videoprojektionen nostalgischer Naturbilder, die zugleich neue Perspektiven eröffnen. Mit dem Konzert feiert Chorwerk Ruhr sein 25-jähriges Bestehen gemeinsam mit dem New Yorker Instrumentalensemble Bang on a Can All-Stars.

Ab 17. September in der Maschinenhalle Zweckel

Über die Unmöglichkeit, Krieg darzustellen

Eine Schauspielerin beugt sich erschöpft mit verschränkten Armen und gesenktem Kopf nach vorne. Hinter ihr ragen chaotisch geformte Kulissenteile und Skulpturen in Form von Körperteilen hervor. Die Atmosphäre ist bedrückend und düster.
Guernica Guernica Probe, Regie: FC Bergman © Sofie Silbermann, Ruhrtriennale 2025

Mit der Uraufführung von Guernica Guernica konfrontieren uns FC Bergman mit der Unmöglichkeit, Krieg darzustellen. Sie untersuchen, wie Künstler:innen auf Krieg reagieren können und betrachten die sich wandelnden Rollen von Täter:innen und Opfern ebenso wie den unbehaglichen Blick derjenigen, die zusehen. Gemeinsam mit 80 Statist:innen lassen sie die Bühne in der Jahrhunderthalle Bochum zum Kriegsschauplatz werden – halb Theater, halb lebendes Kunstwerk.

Ab 19. September in der Jahrhunderthalle Bochum

Immersives 3D-Soundtheater mit und über die Gen Z

Eine dystopisch anmutende, in Nebel getauchte Szenerie in der Turbinenhalle Bochum.
© Wolfgang Menardi

Im Frühjahr 2025 hat die Junge Triennale Interviews mit 26 Menschen der Gen Z (Generation Z) geführt. Zur Generation Z zählt man Personen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. Aus dem transkribierten Interview-Material ist ein poetischer Theatertext entstanden, in dem nach einer Zukunft gesucht wird. In GenZ Don’t Cry treffen neun Jugendliche in einer nicht greifbaren Zeitlichkeit auf Kassandra, als Irre verspottet, deren Visionen und Wahrnehmung von der Welt kein Glauben geschenkt wird. Sie sind voller Anklage und Wut, befinden sich zwischen kollektivem Unmut und der Hoffnung auf Veränderung in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. In der Uraufführung am 18. September taucht das Publikum, ausgestattet mit Kopfhörern, ein in eine 3D-Soundlandschaft, die live auf der Bühne entsteht. Tipp: Hier könnt ihr euch vorab die Einführung zum Stück von Britta Schünemann, Leitende Dramaturgin der Ruhrtriennale, ansehen.

Ab 18. September in der Turbinenhalle an der Jahrhunderthalle Bochum

Weitere Programm-Highlights

MARNELE

Heimspiel für MARNELE: Die aus Bochum stammende Newcomerin hat sich dazu entschieden, sich nicht entscheiden zu müssen – zwischen Punchlines und Poesie, Reflexion und Kampfgeist, Schwermut und Selbstermächtigung, unmissverständlichen Ansagen und metaphorisch-verschlüsselten Botschaften. MARNELE, das ist zeitlose Dichtkunst, die in zeitgemäßem Rapgesang Ausdruck findet. 

20. September, 17 Uhr, Festivalzentrum Wunderland

Zwischen Gellek und Duisi – Ein Live-Podcast mit STROBO Ruhr

Nur schlechte Schlagzeilen, zu hässlich, nichts los, zu uncool. Diese Klischees über das Ruhrgebiet wollen Nadia Aboulwafi und Christin Latniak mit ihrem Podcast Zwischen Gellek & Duisi ändern! In ihrem Podcast machen sie sich auf die Suche nach inspirierenden Menschen und dritten Orten mit Community-Gefühl. Am 19. September machen sie dabei Halt in unserem Festivalzentrum, um mit den Ruhr Diamonds MARNELE und Joël-João zu sprechen.

19. September, 17 Uhr, Festivalzentrum Wunderland

Mortier Awards 2025

Am 21. September werden im Rahmen der Reihe Brave New Voices die Mortier Awards 2025 zusammen mit dem Verein Mortier Awards an den Dirigenten Hartmut Haenchen (Lifetime Achievement Award) und die Regisseurin Frieda Lange (Mortier Next Generation Award) verliehen. Anschließend sprechen die Preisträger:innen in einem Podiumsgespräch, moderiert von Sivan Ben Yishai, zum Thema „Werk und künstlerische Freiheit heute“.

21. September, 13 Uhr, Jahrhunderthalle Bochum

Das gesamte Programm findet ihr auf www.ruhrtriennale.de. Sichert euch jetzt noch schnell eure Tickets und erlebt unvergessliche Festivalmomente bei der Ruhrtriennale 2025!