Diskurs
24.8.-14.9.2025
Jahrhunderthalle Bochum

Internationale Stimmen aus Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft.

Was sind die Grundsätze geteilter Wahrheiten in einer Welt des Wandels? Und wie kommen wir darüber ins Gespräch? Brave New Voices öffnet den Raum für prominente Speaker:innen aus Kunst, Wissenschaft und Politik. Postwachstum und Einsamkeit, Algorithmen und Dürren, Krieg und Dichtung – im poetischen Refugium der Bochumer Jahrhunderthalle trifft die vielfach ausgezeichnete Dramatikerin Sivan Ben Yishai auf aktuelle Stimmen aus gesellschaftspolitischen Diskursen. Literarische Interventionen kreieren spannende Diskursräume für einen interdisziplinären Austausch zu den brennenden Themen unserer Zeit. Theorie trifft auf künstlerische Praxis. Wie wird die Zukunft als Sehnsuchtsort denkbar?

Brave New Voices ist Teil der Demokratiekampagne der RuhrBühnen.

Sivan Ben Yishai

Sivan Ben Yishai, 1978 in in Tel Aviv geboren, ist eine Dramatikerin und Theaterregisseurin. Sie lebt seit 2012 in Berlin. Aufführungen ihrer Stücke u. a. am Maxim Gorki Theater Berlin, Deutsches Theater Berlin, Münchner Kammerspiele sowie in Helsinki, Luxemburg, Seoul und New York City. 2019 war Sivan Ben Yishai Hausautorin am Nationaltheater Mannheim. 2022 wurde sie für Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin) mit dem Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnet und von Theater heute zur Dramatikerin des Jahres 2022 ausgewählt. 2022 und 2023 wurden ihre Stücke zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Ihre Stücke erscheinen sowohl auf Deutsch als auch im Original (Englisch) seit 2017 im Suhrkamp Theaterverlag. 2023 wurde ihr der Theaterpreis Berlin zuerkannt. Die Dramatikerin sei laut Jury „am Firmament des deutschsprachigen Theaters erschienen wie ein Komet“; dabei wurde der Preis erstmals an eine Künstlerin vergeben, die sich um das deutschsprachige Theater verdient gemacht hat, ohne auf Deutsch zu schreiben. 2024 hat sie den Mülheimer Dramatikpreis zum zweiten Mal gewonnen. 

Portrait von Sivan Ben Yishai
© Max Zerrahn

Dr. Janosch Schobin

24. August – Thema: Einsamkeit
PD Dr. Janosch Schobin, geb. 1981, ist Soziologe. Aktuell entwickelt er am Kompetenznetz Einsamkeit des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Frankfurt am Main das Einsamkeitsbarometer für das Ministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und koordiniert das BMBF-Projekt WeAreOne an der Universität Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Einsamkeitsforschung, der Soziologie der Freundschaft und der Techniksoziologie. Zuletzt hat er u. a. Forschungsarbeiten zur Auswirkung der Geschlechterungleichheit auf die Verbreitung von Einsamkeitsbelastungen, zum Zusammenhang von Einsamkeit und Vertrauen in die demokratische Institutionen und zur Stigmatisierung von Einsamkeit veröffentlicht.

Portrait von Janosch Schobin vor einem blauen Hintergrund.
© Janosch Schobin

Luisa Neubauer

31. August – Thema: Klimagerechtigkeit
Luisa Neubauer ist Klimaaktivistin, Autorin und Mitorganisatorin von Fridays for Future und gilt als eine der prominentesten Vertreter:innen der deutschen Klimabewegung. Im Jahr 2021 gewannen sie und andere das bahnbrechende Verfassungsgerichtsurteil „Neubauer vs. Deutschland“ gegen die deutsche Regierung im Kampf für politische Klimaschutzmaßnahmen. Seit fünf Jahren bringen Luisa und die Bewegung Hunderttausende von Menschen auf die Straße. Im Oktober 2023 wurde sie mit dem Predigtpreis geehrt, Ende 2023 sprach sie im Vatikan. Sie hat sich mit Präsident Macron, Angela Merkel und Barack Obama getroffen und vier Bestseller-Bücher zur Klimakrise veröffentlicht, im Januar 2025 ist ihr fünftes Buch Was wäre, wenn wir mutig sind erschienen. 

Portrait von Luisa Neubauer in der Halbtotalen
© Lena Faye

Marie Kilg

7. September – Thema: Künstliche Intelligenz
Marie Kilg ist Journalistin, Produktmanagerin und Medienberaterin. Sie hat Bots für Medienunternehmen und Universitäten entwickelt, an der Erstellung der deutschen Persönlichkeit für Amazons Alexa mitgewirkt und die Turing Agency mitbegründet, eine „künstlerische Agentur für Mensch-Maschine-Unschärfen“, die KI-Diskussionen in der Gesellschaft fördert. Als Chief AI Officer der Deutschen Welle koordiniert Marie Innovationsprojekte für den internationalen Journalismus. Sie trainierte 2017 ihr erstes neuronales Netzwerk und brachte 2022 die erste nicht-menschlichen Zeitungskolumnist:in in eine Printzeitung. Ihre Freizeit verbringt sie mit Lesen, Livemusik und Kung Fu.

Close-Up von Marie Kilg vor hellem Hintergrund
© Marie Kilg

Ece Temelkuran

14. September – Thema: Wirtschaftliche Macht und politischer Einfluss
Ece Temelkuran ist eine preisgekrönte türkische Schriftstellerin, politische Denkerin und Rednerin, deren Werke unter anderem in The Guardian, The New York Times, Le Monde, La Stampa, New Statesman und Der Spiegel erschienen sind. Für ihren Roman Women Who Blow On Knots erhielt sie den Edinburgh International Book Festival First Book Award und für ihr Buch Turkey: The Madness and the Melancholy den Ambassador Of New Europe Award. Sie ist Autorin des international gefeierten Buches How to Lose a Country. Ihr jüngst erschienendes Buch Together: A Manifesto Against the Heartless World ist in mehreren Sprachen erschienen. Ece Temelkuran hat in Beirut, Tunis und Paris gelebt, um ihre Romane zu schreiben. Sie war Gaststipendiatin am Saint Anthony's College in Oxford, an dem sie Deep Mountain: Across The Armenian Turkish Divide geschrieben hat. Die letzten sechs Jahre lebte sie in Zagreb. Sie war Stipendiatin der Robert Bosch Stiftung. Ihr Roman The Time of Mute Swans wurde in mehreren Sprachen veröffentlicht und vom Thalia Theater in Hamburg als Theaterstück adaptiert. Ihr Roman Women Who Blow On Knots wurde vom Arcola Theatre in London adaptiert. Sie ist Mitglied des Beirats von Progressive International und Democracy Next. Für ihr Gesamtwerk wurde sie mit dem El Mundo Award ausgezeichnet. Derzeit lebt sie in Berlin.

Portrait von Ece Temelkuran vor dunklem Hintergrund.
© Joanna Paciorek

Mortier Awards 2025

Am 21. September werden im Rahmen der Reihe Brave New Voices die Mortier Awards 2025 zusammen mit dem Verein Mortier Awards verliehen. Im Anschluss findet ein Künstler:innengespräch zum Thema Kunstfreiheit statt.

Gerard Mortier in einem Anzug mit Krawatte vor einer Wand mit buntem Graffiti.
© Lies Willaert

Besetzung

  • Moderation
    • Sivan Ben Yishai

Besuch

  • Sprache

    Alle Gespräche der Reihe Brave New Voices werden simultan ins Deutsche bzw. Englische sowie in deutsche Gebärdensprache übersetzt.

Anreise und Anfahrt

Jahrhunderthalle Bochum
An der Jahrhunderthalle 1
44793 Bochum

  • Anfahrt mit dem ÖPNV und Kombi-Ticket
  • Anfahrt mit dem PKW
  • Anfahrt mit dem Rad
  • Barrierefreiheit am Spielort

  • Zugang
  • Aufstiegshilfen
  • Barrierefreie Parkplätze
  • Barrierefreie Toiletten
  • Hörunterstützung
  • Mitarbeiter:innen vor Ort